Unter diesem Titel berichtet die Zeitschrift Psychologie Heute im Heft April 1998 über eine neue Studie (Quelle: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 1/97).
Die Studie basiert auf einer Stichprobe von 60 dreiköpfigen Familien, die 10, 25 und 40 Monate nach Trennung befragt wurden und befand, daß viele Scheidungskinder ein auffälliges Verhalten zeigen. Sie sind, verglichen mit Kindern aus vollständigen Familien, emotional labiler, kontaktscheuer und haben ein unrealistisches Selbstkonzept. Die Verhaltensauffälligkeiten zeigten 53% der Scheidungskinder 10 Monate nach der Trennung und immer noch 40% 25 Monate nach der Trennung. Hingegen überstieg der Anteil der verhaltensauffälligen Kinder, die mit beiden Elternteilen leben, zu keinem Zeitpunkt im Untersuchungszeitraum 20 %.
Nach der Studie zeigt sich deutlich, je geringer und schlechter die emotionale Beziehung zum Vater ausfällt, desto größer ist die Beeinträchtigung des Kindes. Insbesondere in der Gruppe der hochbelasteten Kinder fanden sich überdurchschnittlich viele Väter mit strittigen Umgangs- und Sorgerechtsregelungen oder großer Entfernung von ihren Kindern.
Klares Ergebnis der Studie ist, daß Scheidungskinder weniger betroffen sind, wenn eine gute Beziehung zu Vater und Geschwistern, ein stabiles Verhältnis zur Mutter und eine einvernehmliche Haltung zwischen den Eltern bestehen.
Wir freuen uns, daß diese Erkenntnisse, welche Fachleuten bereits seit Jahren bekannt sind, nunmehr auch in der von vielen Laien gelesenen Zeitschrift weiter publik gemacht werden.