Bei Kindern sind die Chancen für eine bessere Bewältigung von Trennung und Scheidung und der damit verbundenen Veränderungen im Lebensumfeld höher wenn die Beziehung zum außerhalb lebenden Elternteil aufrechterhalten werden kann. Eine langfristig veiterbestehende und sich weiter entwickelnde Beziehung des Kindes zum Elternteil, mit dem es nach der Trennung der Eltern nicht mehr zusammenlebt, stellt eine ausschlaggebende Bedingung für die gesunde psychische Entwicklung des Kindes dar.KIND - FAMILIE - MENSCHENRECHTE Nummer 11/92INFORMATION
Väter für Kinder e.V.
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verantwortlich i. S. d. P.: Prof. Dr. Michael Reeken / Vorsitzender
Zur humanwissenschaftlichen Grundlage unserer Vereinsarbeit
Grundsätzlich bedeutet jede Beschränkung des Kontaktes zwischen Kind und getrennt lebendem Elternteil eine Einschränkung von Entwicklungschancen des Kindes und damit eine Beeinträchtigung des Wohles des Kindes (Peters & Kontos, 1987).
In besonderen:
Langfristige Sehnsucht von Töchtern ohne Umgang nach ihren Vätern
fanden Laiken (1981), Tessman (1981), Wallerstein & Kelly (1980). Für
Söhne wurden erhöhte Raten von Delinquenz gefunden (Maidment,
1984). Kinder werden depressiv (Ramos, 1979) und führen die fehlenden
Kontakt zum Vater darauf zurück, daß sie nicht liebenswert seien
(Naidment, 1984; Steinzor, 1969; Wedermayr, 1984). Die Bedeutung der Qualität
der Beziehungen des Kindes zu beiden Eltern unterstrichen mehrere empirische
Untersuchungen (Anderson & Anderson, 1981; Francke 1983; Hetherington,
Cox & Cox, 1982; Hetherington et al., 1989; Katkin, Bullington &
Levine, 1974; Oakland, 1984; Ware, 1982). Zudem sind diese Befunde konsistent
mit Befunden aus der Vaterdeprivationsforschung (zusammenfassend Fthenakis,
1988a, Kap.10) bzw. entsprechenden Ergebnissen der Mutterdeprivatiönsforschung
(zusammenfassend Rutter, 1981). Keine Zusammenhänge mit dem Umfang
von Kontakten mit der Entwicklung der Kinder, wohl aber mit der Qualität
der Kind-Vater-Beziehung fanden Hess & Camara (1979). Zusammenhänge
zwischen Anpassung des Kindes, Qualität der Vater-Kind-Beziehung und
der Zeit, die das Kind alleine mit dein Vater verbringen konnte,
berichten Kurdek & Berg (1983). Im übrigen zusammenfassend Fthenakis
(1988); Hodges (1986, 1991); Loewen (1988).
Die Bedeutung des Aufrechterhaltens einer Beziehung, der "Realpräsenz" beider Eltern für die gesunde psychische Entwicklung wird gerade von psychiatrischer Seite auch für den Fall von Konflikten zwischen Kind und dem betreffenden Elternteil hervorgehoben (Group for the Advancement of Psychiatry, Committee on the Family, 1981; außerdem Hodges, 1986,1991; Hoorwitz 1983; Wallerstein & Kelly, 1977b).
Ausführliche Literaturliste steht auf Anfrage zur Verfügung.
Zur Homepage von Väter für Kinder e.V. ImpressumDr.Peter Koeppel
(für fachliche Beratung und Unterstützung herzlich dankend!