Information von Väter für Kinder e.V.:

FATHERHOOD INITIATIVE

Am 16. Juni 1995 hatte Präsident Clinton alle Regierungsstellen aufgefordert ihre Programme und Richtlinien in Hinblick auf eine Stärkung der Rolle von Vätern zu überprüfen. Das U.S. Department of Health and Human Services (HHS) unter der Leitung von Ministerin Donna E. Shalala hat auf grund dieser nationalen Vaterschaftsiniative ein umfangreiches Programm entwickelt. Es ist geleitet von folgenden Prinzipien:

• Alle Väter können wichtige Beiträge zum Kindeswohl leisten.
• Eltern sind Partner in der Erziehung ihrer Kinder, auch wenn sie nicht im selben Haushalt leben.
• Die Rolle von Vätern in Familien sind vielfältig und auf Normen der Kultur und Gesellschaft bezogen.
• Männer sollten die notwendige Bildung und Unterstützung erhalten die für die Vorbereitung auf verantwortungsvolle Elternschaft nötig ist.
• Die Regierung kann aktive Vaterschaft durch ihre Programme und ihre eigene Beschäftigungspolitik fördern.

Aktuelle Informationen zu den verschiedenen Teilbereichen dieses Programmes kann man den speziellen Webseiten des Ministeriums zur HHS Vaterschaftsiniative entnehmen. Unter den dort angeführten links findet sich auch einer zum privat geförderten National Center on Fathers and Families. mit weiteren umfangreichen Informationen, darunter einer Datenbank mit Literatur zu Vaterschaft (online oder abrufbar, 38 Mbytes).

Fakten zur HHS Vaterschaftsiniative und der aktuelle Stand der verschiedenen Programme sind in einer Zusammenfassung vom 18.6.1999 enthalten. Hingewiesen werden als Begründung auf den positiven Einfluss einer aktiven Vaterschaft auf das Kindeswohl, z. B. auf das soziale Verhalten und die schulischen Leistungen (Anders als bei uns, wo ein nicht sorgeberechtiger Elternteil, oder sogar ein mitsorgeberechtigter Nichtwohnelternteil, praktisch vom Schulgeschehen ausgeschlosen wird, fördert man in den USA aus diesem Gründen sehr bewußt die Beteiligung dieser Elternteile am Schulgeschehen).

Obwohl auf die Gefahren einer Vaterabwesenheit vielfach hingewiesen wurde, werden sie hier von offizieller Seite zusammengefaßt:

• Mehr als ein Viertel der amerikanischen Kinder -fast 17 Millionen- leben nicht mit ihrem Vater.
• Für Mädchen ohne Vater ist es 2 1/2 mal wahrscheinlicher, dass sie schwanger werden und die Selbstmordrate erhöht sich um 53 %.
• Für Knaben ohne Vater erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des Weglaufens um 63 % und die des Drogenmissbrauchs um 37%.
• Für Mädchen und Knaben ohne Vaterbeteiligung wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Schule abbrechen verdoppelt, dass sie im Gefängnis landen ebenfalls verdoppelt und dass sie Hilfe für emotionale und Verhaltensprobleme brauchen vervierfacht.

(Zu durch Vaterabwesenheit bedingten psychischen Problemen vgl. auch unsere Zusammenfassung einer aktuellen deutschen Untersuchung von Franz et al., 1999).

Es folgt eine Aufzählung der mannigfachen Programme des DHHS zur Förderung aktiver Vaterschaft. Vgl. auch die Pressemitteilung des Ministeriums vom 26.3. 1999 zum Auftakt der nationalen Kampagne zur elterlichen Verantwortung "Be Their Dad".

Auf weitere U. S. Programme zur Förderung aktiver und verantwortlicher Vaterschaft haben wir zuletzt anlässlich der Anhörung im U. S. Kongress (5.10.1999) zum Fathers Count Act of 1999 hingewiesen.

Wo bleiben vergleichbare Programme unserer Ministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend etc. ?

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