Erklärung der Verfasser Ursula O.-Kodjoe und Peter Koeppel
Der genannte Artikel befaßt sich mit einer speziellen Symptomatik von Kindern, die nach der Programmierung durch einen Elternteil sich diesem ganz zu- und vom anderen Elternteil ganz abwenden. Sowohl in unserem Artikel zitierte Verfasser aus dem anglo-amerikanischen Raum als auch wir müssen zu unserem Bedauern feststellen, daß Mitglieder von Väterorganisationen versuchen, den Artikel zur Polemik gegen Mütter zu instrumentalisieren. Dies gibt Anlaß, an deren aufrichtigen, primären Interesse am Wohlergehen betroffener Kinder zu zweifeln.
Den Kindern erweisen sie damit einen denkbar schlechten Dienst. Es sei an dieser Stelle betont, daß beiden Verfassern aus eigener Praxis eine Reihe von Fällen bekannt sind, in denen Väter ihre Kinder in der beschriebenen Weise manipulieren. Die Psychodynamik instrumentalisierender Eltern ist geschlechtsneutral, ebenso wie die Psychodynamik instrumentalisierender Eltern, bei deren Kindern kein PAS vorliegt.
Auch bei PAS-geschädigten Kindern ist das Ziel die Befriedung der Familie und die Wiederherstellung der Beziehungen. Dazu gehört gerade bei diesen Kindern, daß ihre beiden Eltern die jeweils eigenen Anteile am Konfliktgeschehen erkennen und verarbeiten. Auch die Väter.
Mit unserer Arbeit wollen wir betroffenen Kindern helfen, indem
wir auf Defizite hinweisen, was den Schutz dieser Kinder in familiengerichtlichen
Verfahren anbetrifft.
Freiburg und München, den 18.1.1998
Ursula O.-Kodjoe und Peter Koeppel
Diese Erklärung der Autoren erschien auch im AMTSVORMUND 1998,
Spalte 217, mit dem folgenden Zusatz:
Bei dieser Gelegenheit bitten wir alle Leser, ihnen bekannt werdende
Gerichtsbeschlüsse, die sich mit PAS befassen, uns zur weiteren
Auswertung möglichst umgehend zur Verfügung zu stellen (RA Dr.
Peter Koeppel, Südliche Auffahrtsallee 66, 80639 München). Strikte
Einhaltung der Vertraulichkeit wird zugesichert.