Zentralblatt für Jugendrecht 5, 2005, Seiten 186-200:

 Richard A. Warshak, Ph.D., University of Texas Southwestern Medical Center at Dallas, aus dem Amerikanischen übersetzt von Christian T. Dum, Ph.D.

Eltern-Kind-Entfremdung und Sozialwissenschaften*

Sachlichkeit statt Polemik.

Dieser Aufsatz zieht einen sehr umfangreichen Bestand an Literatur heran, um Konzept und Behandlung von Eltern-Kind-Entfremdung in wissenschaftlich hervorragender Weise zu analysieren. Die hauptsächlichen Streitpunkte werden beleuchtet und Information bereitgestellt, um Anwälten, Richtern und Sachverständigen zu helfen, die Nützlichkeit verschiedener Perspektiven zu beurteilen.

Elterliches Entfremdungssyndrom [Parental Alienation Syndrom (PAS)], das am weitesten verbreitete Konzept, wird dabei durch die folgenden drei wesentlichen Elemente definiert:

     1) Ablehnung oder Verunglimpfung eines Elternteils, die das Ausmaß einer Kampagne erreichen, d.h. andauernd und nicht nur als gelegentliche Episode;

     2) die Ablehnung ist irrational, d.h. die Entfremdung ist nicht eine angemessene Reaktion auf das Verhalten des abgelehnten Elternteils und

     3) sie ist Teilresultat des Einflusses des entfremdenden Elternteils.

Wenn eines dieser drei Elemente fehlt, ist die Bezeichnung PAS nicht anwendbar.

                                                                                                                           Dr. med. Wilfrid von Boch-Galhau/Christian T. Dum, Ph.D.

Die Zeitschrift kann über den Buchhandel oder direkt über die Bundesanzeiger Verlagsges. m. b. H. bezogen werden (E-Mail: vertrieb@bundesanzeiger.de). Einzelheft € 10,20 (inkl. MwSt.)

Kapitelüberschriften:

I. Einführung

II. Kann bei Kindern pathologische Entfremdung von einem Elternteil entstehen?

 1. Kann Entfremdung von einem Elternteil jemals irrational sein?

 2. Ist irrationale Ablehnung anormal?

III. Begriffsbildung zur pathologischen elterlichen Entfremdung

  1. PAS

 2. Der Rahmen einer psychologischen Diagnose

 3. Gültigkeit von PAS

 4. Zuverlässigkeit des PAS-Konzeptes

 5. Argumentation ad hominem

 6. Ist pathologische Entfremdung ein Syndrom?

 7. Die Formulierung „entfremdetes Kind“

IV. Neue Bezeichnungen für etablierte Konzepte?

V. Behandlung pathologischer elterlicher Entfremdung

VI. Schlussfolgerungen

Nachtrag 2006: Auf diese Arbeit wird im von praktisch allen Richtern und Anwälten verwendeten Standardkommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Palandt, Bürgerliches Gesetzbuch, 65. Auflage, 2006, S.1970, §1684 (Umgangsrecht) RndNr. 7 als Hintergrundinformation zum Parental Alienation Syndrom (PAS) verwiesen.   

Auch im "Palandt"  2007,  66. Auflage, wird wieder auf diese Arbeit hingewiesen, auf Seite 1975.

Zu weiteren Arbeiten von Prof. Warshak möchten wir auf seine Webseiten und unser ausführliches Literaturverzeichnis zum Parental Alienation Syndrome verweisen. Zu  seinem in erster Linie für betroffene Eltern gedachten Buch ,,Divorce Poison (Scheidungsgift)" haben wir eine ausführliche Rezension gebracht. Hinweisen möchten wir auch auf seinen Aufsatz im Konferenzband zur Frankfurter PAS Tagung: Das Parental Alienation Syndrom (PAS). Eine interdisziplinäre Herausforderung für scheidungsbegleitende Berufe. Internationale Konferenz, Frankfurt (Main), 18.-19. Oktober 2002, S. 207-233, ,,Current controversies regarding parental alienation syndrome". Von seinem Vortrag ist auch eine Tonband Kassette erhältlich.

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