Ursula Kodjoe
Beispiele für Techniken der Gehirnwäsche
Existenzverneinung des anderen Elternteils: Dem Kind ist es verboten, ein Foto des anderen Elternteils zu besitzen. Fotos werden vernichtet, wann immer sie entdeckt werden.
Totschweigen des anderen Elternteils
Abwerten, Erniedrigen, Lächerlichmachen des anderen Elternteils in allen Lebenslagen
Pathologisierung des anderen Elternteils
Drohung mit Liebesentzug
Anspruch des programmierenden Elternteils auf Exklusivität der einzig wahren Elternliebe
Umschreiben, Einfärben der wirklichen Familiengeschichte
Der angerichtete Schaden
Die Auswirkungen der Elternentfremdung reichen von leichten Schäden für die Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungsfähigkeit bis zu deren Zerstörung. Sie sind abhängig von der Art des Programms, den angewandten Techniken, der Intensität und Dauer, dem Alter des Kindes bei Beginn der Beeinflussung, seinen eigenen Wesensmerkmalen und der Anzahl weiterer mitwirkender oder gegensteuernder Personen in seinem Umfeld.
Auch die zurückgewiesenen Eltern können Reaktionen entwickeln. Viele berichten über psychosomatische Störungen, Beziehungsprobleme, psychische Probleme wie Depressionen, Aggressionen und Einschränkungen ihrer Fähigkeit zum Umgang mit anderen Menschen.
Deprogrammierung
Der programmierende Elternteil wird auf jeden Versuch reagieren, die symbiotische Beziehung seines Kindes an ihn zu lockern und eine normale Beziehung zum anderen Elternteil wiederherzustellen. Es ist gewöhnlich längerfristig schädlicher für die Kinder, gewaltsam getrennt von einem Elternteil in einer verzerrten Welt verharren zu müssen, als kurzfristig durch einen Prozeß zu gehen, der die Beziehung wenigstens zu einem Elternteil normalisiert. Die Herausnahme des Kindes aus dem programmierenden Umfeld und erweiterter Kontakt mit dem anderen Elternteil erwies sich als die erfolgversprechendste Methode, ein Kind zu deprogrammieren. Dabei wurde die erstaunliche Entdeckung gemacht, daß der übergangslose Umzug von einem zum anderen Elternteil den Kindern die geringsten Probleme bereitete. Im Gegensatz dazu stehen die Bemühungen von Fachleuten in Deutschland, einen "weichen" Übergang zu schaffen.
Wann ist die Entfremdung unumkehrbar?
In 1% der Fälle dieser Studie konnte die Programmierung nicht durchbrochen werden. Die Kinder hatten die verzerrte Wahrnehmung des programmierenden Elternteils zu ihrer eigenen gemacht. Sieben Faktoren begünstigen die Ausweglosigkeit therapeutischer Interventionen:
- Lange Perioden der Programmierung und Gehirnwäsche
- Gleichzeitige Anwendung verschiedener Techniken
- Isolierung des Kindes vom anderen Elternteil
- Ein anderer Elternteil, der aus falsch verstandener Rücksichtnahme beim Umgang mit dem Kind die verzerrten Darstellungen nicht richtigstellen will
- Mangelndes Verständnis der Prozesse bei Richtern, Gutachtern, Mediatoren, Beratern u.a.
- Erfahrungen des Kindes mit einem mißglückten Interventionsversuch
- Mehrere Beteiligte am Entfremdungsprozeß, z.B. durch Beteiligung des Familien-Clans
Zum Nachdenken
Programmierung und Gehirnwäsche von Kindern sind verbreitete Erscheinungen
bei Partnertrennung und Ehescheidung. Der in der Rechtsprechung nach wie
vor verbreitete Glaubenssatz lautet: "Wenn ein Elternteil
nicht will, kann man nichts machen." In der Kindschaftsrechtsreform
hat sich die Erkenntnis niedergeschlagen, daß für die Entwicklung
von Kindern beide Eltern gleich wichtig sind. Programmierung und Gehirnwäsche
sind seelischer Kindesmißbrauch. Es gibt Rechtsanwälte und Angehörige
anderer scheidungsbegleitender Berufe, die wider besseres Wissen der Programmierung
Vorschub leisten. 80% der programmierenden Elternteile, die bei Gericht
nicht durchkommen, feuern den Anwalt, bezeichnen den Richter als gekauft
und den Gutachter als befangen. Es sind dieselben, die auch nach richterlicher
Intervention ihr Verhalten nicht ändern, wenn ihnen keine ernsten
Sanktionen angedroht und diese auch konsequent durchgeführt werden.
Dr. A. Schneider
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